Die neue Institution rückt einen Aspekt des künstlerischen Schaffens von Grass in den Mittelpunkt, der bislang in diesem Ausmaß kaum bekannt ist: Der weltberühmte Autor, geboren 1927 in Danzig, ist ausgebildeter Bildhauer und Graphiker. Nach dem Krieg studierte Grass an den Kunsthochschulen Düsseldorf und Berlin. Seine künstlerische Ausbildung ging einher mit ersten dichterischen Arbeiten, denen 1959 der Romanerfolg "Die Blechtrommel" folgte. Seitdem ergänzen und beeinflussen sich bei Grass literarisches und bildkünstlerisches Schaffen.
Im Erdgeschoss des neuen Ausstellungshauses mit einer Fläche von 220 Quadratmetern erhält der Besucher am Beispiel der Novelle "Im Krebsgang" Einblick in Grass' literarische Werkstatt und lernt den rhythmischen Wechsel der künstlerischen Ausdrucksformen kennen. Im Obergeschoß ist Platz für wechselnde Ausstellungen.
Das Grass-Haus ist mit seinen verschiedenen Funktionsbereichen und einem Skulpturengarten in einem mittelalterlichen Lübecker Hof in der Altstadt, im Haus Glockengießerstraße 21 untergebracht. Seit 1995 befindet sich hier das Sekretariat von Günter Grass, später kam das graphische Kabinett hinzu. Die räumliche Nähe ermöglicht eine enge Beziehung des Grass-Hauses zum Autor und seiner Wirkungsstätte in Lübeck. Sie birgt überdies für die Besucher den Reiz der persönlichen Aura von Günter Grass.
Die Sammlung des Hauses umfasst eine repräsentative Auswahl aus dem Œuvre des Künstlers, darunter den gesamten druckgraphischen Bestand. Des Weiteren stehen eine Forschungsbibliothek und ein Archiv zur Verfügung. Das Haus wendet sich sowohl an eine breite Öffentlichkeit als auch an Wissenschaftler, die es zu Forschungszwecken nutzen können.
Weitere Informationen:
http://www.guenter-grass-haus.de.
Quelle:
www.luebeck.de