Damals rissen gewaltige Kräfte in bestimmten Teilen unserer Alpen langsam Klüfte auf. Heisse wässrige Lösungen füllten diese Hohlräume, begannen das umgebende Gestein auszulaugen und ihm die Mineralstoffe zu entziehen. Mit der Abkühlung und Druckentlastung schieden sich aus den gesättigten Lösungen allmählich Mineralien aus, die in die Klufthohlräume hineinwuchsen. Je nach Art des Nebengesteins, der chemischen Zusammensetzung der Lösungen, der Temperatur- und Druckverhältnisse entstand so eine unglaubliche Vielfalt verschiedenartig gefärbter und geformter Mineralien. Der Bildungsprozess der heute gefundenen Kristalle ist seit Jahrmillionen abgeschlossen.

Das Urner Mineralien-Museum vermittelt anhand von rund 350 ausgesuchten Ausstellungsstücken einen Überblick über die im Schweizerischen Alpenraum vorkommenden Mineralien. In vier Räumen finden Sie eine einmalige und kostbare Sammlung der schönsten Stücke aus den sonst unzugänglichen Privatsammlung von Strahlern. In insgesamt 15 Vitrinen präsentiert je ein Strahler oder eine Strahlergemeinschaft seine/ihre schönsten Sammlungsstücke. An der Rückwand jeder Vitrine hat der Strahler die Möglichkeit, sich mit seinen eindrücklichsten Bildern kurz vorzustellen. In einer Sondervitrine wird eine Auswahl an Mineralienstufen gezeigt, die während den Erweiterungsbauten des Kraftwerkes Amsteg gefunden wurden.
Die äusserst attraktive Präsentation, welche die zauberhafte Schönheit der Mineralien auf optimale Art sichtbar macht, lässt die Ausstellung für alle Besucher zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Im speziellen Vorführraum im Untergeschoss lässt ein Farb-Tonbildschau den Besucher miterleben, wie die ausgestellten Mineralien gesucht, gefunden und geborgen werden.

Das Urner Mineralien-Museum in Seedorf/Uri ist das ungewöhnlichste und faszinierendste Mineralienmuseum der Schweiz. Es befindet sich direkt neben dem reizvollen Wasserschlösschen A Pro, in dessen ehemaligem, heute sorgfältig restaurierten Ökonomiegebäude an der Kantonsstrasse Seedorf-Bauen. Das Gebäude, ein Vorrats-, Back- und Dörrhaus aus dem 16. Jahrhundert, mit seinen verwinkelten Räumen, tiefgezogenen Gewölben, unterschiedlichen Bodenhöhen und groben Bruchsteinmauern, bildet den idealen Rahmen für diese traumhaft schöne Mineralienschatzkammer mit ihrer geheimnisvollen Atmosphäre. Das Urner Mineralien-Museum ist ein lebendiges Museum, das sich ständig wandelt: Die Leihgaben gehen jeden Herbst zu ihren Besitzern zurück und werden jeden Frühling grösstenteils durch neue ersetzt. Es lohnt sich also, immer wieder zu kommen.

Das Urner Mineralien-Museum ist über die Gotthard-Autobahn A2 von überall her rasch und bequem erreichbar. Benützen Sie die Autobahnausfahrt Flüelen und folgen Sie den Wegweisern nach Seedorf (2,5 km). Das Museum befindet sich am hinteren Dorfausgang von Seedorf, direkt neben dem Schloss A Pro. Von Altdorf bestehen Autobusverbindungen direkt zum Museum.

Quelle: http://www.seedorf-uri.ch