Bayerns größter See, der Chiemsee, auch das „Bayerische Meer“ genannt, ist als Überrest eines einstigen Gletschers anzusehen. Seine Fläche beträgt 80 qkm, seine größte Tiefe ca. 74 m. Die wichtigsten Zuflüsse sind die Tiroler Ache und die Prien, während bei Seebruck, dem ehemaligen römischen Castell „Bedaium“, der Fluss Alz den See verlässt.
Im Süden wird der See von den Alpen begrenzt. Der Name Chiemsee ist von dem althochdeutschen Personennamen „Chiemo“ (8. Jh.) abzuleiten. Auf den drei aus dem See herausragenden Inseln, der Herren-, der Frauen- und der Krautinsel, fanden sich Spuren prähistorischer Besiedlung. Die Kelten und Römer siedelten am See, der wohl wegen seines Fischreichtums anlockte. Mit der Christianisierung im 7. und 8. Jh. trat dann der Chiemsee mit seinen Inseln in den engeren Blickwinkel der Geschichte. Die eigentliche Entdeckung des Sees aber blieb den Künstlern des frühen 19. Jh. vorbehalten, die von München aus das Alpenvorland und damit auch den Chiemsee erkundeten und den Fremdenverkehr, der 1886 mit dem Tode Ludwigs II. und der damit verbundenen Öffnung seiner Schlösser stark zunahm, begründeten.
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